Tanja Stelzer

„Ich muss noch etwas sagen“

Die Zeit

Die Begegnung, die Tanja Stelzer in ihrem Artikel „Ich muss noch etwas sagen“ schildert, ergreift einen sofort. 80 Jahre nachdem die Französische Résistance in dem kleinen Ort Meymac im Südwesten Frankreichs eine Gruppe deutscher Soldaten erschossen hat, treffen sich die Enkelin eines der Hingerichteten und der letzte überlebende Widerstandskämpfer, der damals dabei war. Sie sucht Antworten darauf, was damals mit ihrem Großvater in Frankreich geschehen ist. Er will zum Ende seines Lebens Zeugnis darüber ablegen, was er als 17-Jähriger mit eigenen Augen sah.
Diese Reportage hat den Mut, das dunkle Erbe des Zweiten Weltkriegs aus einer selten betrachteten Perspektive zu erzählen und dabei die Graustufen zwischen Gut und Böse sensibel aufzuzeigen. Entstanden ist ein detaillierter und dramaturgisch mitreißender Text, der die Ereignisse der Geschichte wie einen Film vor den Augen der Leserinnen und Leser ablaufen lässt. Aus dem Wagnis, sich dieser Begegnung zu stellen, entsteht am Ende ein Moment der Versöhnung: zwischen der Deutschen und dem Franzosen; dem Widerstandskämpfer und seiner Vergangenheit; und der Enkelin und dem nie gekannten Großvater.

Die Journalistin und Autorin Tanja Stelzer schreibt seit 2006 für die ZEIT und ist seit 2022 Teil der Chefredaktion. In ihrer journalistischen Arbeit setzt sie sich vor allem mit gesellschaftlichen Themen auseinander und wurde dafür schon mehrfach ausgezeichnet.

Die Autorin

© Vera Tammen

Tanja Stelzer

Kategorie

Dokumentation

„Ich muss noch etwas sagen“

Tanja Stelzer

Weitere PreisträgerInnen

2024-09-16T15:42:19+02:00